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Negativ, sarkastisch, hoffnungsvoll. Geschichten von mir, meinen Reisen und meinem Weg in die Selbstständigkeit

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2016 – Das gefühlt anstrengendste Jahr meines Lebens

Ich bin kein so großer Silvester-Fan. Ich kann euch auch sagen wieso. Immer denkt man “Ja, im neuen Jahr wird alles besser” und stattdessen kommt im nächsten Jahr noch mehr Mist um die Ecke (ihr wisst wie es zu verstehen ist: negativ, sarkastisch, hoffnungsvoll…wie immer bei mir 😉 ). Deswegen hab ich irgendwann angefangen, Silvester keine große Beachtung mehr zu schenken. Es ändert sich ja eh nichts, nur weil sich das Datum ändert. Aber wem sag ich das, ihr wisst es doch selbst! 😉
Nichtsdestotrotz gibt es etwas, was ich gerne an Silvester, oder sagen wir am Jahresende mag: die Jahresbilanz zu ziehen! 🙂
Und nun sind wir hier…das Jahr 2016 und ich im Zwiegespräch, in der Analyse dessen was wir uns in den letzten 12 Monaten gegenseitig gegeben haben. Und ich muss sagen, es war sehr anstrengend. In jeder Hinsicht. Ich bin geneigt zu sagen, dass es gefühlt das bisher anstrengendste Jahr meines Lebens war. Vor allem emotional. Und, nur um das klarzustellen, anstrengend vor allem deswegen weil ich soviel gelernt habe. Über das Leben und vor allem über mich. Ich habe einiges ausprobiert, bin an meine Grenzen gegangen, war sehr viel unterwegs, habe unzählige interessante Menschen getroffen, mein Verständnis für Normalität verloren, ich war im siebten Himmel, ich wurde belogen, ich wurde vertröstet, ich bin gefallen und wieder aufgestanden…naja, ich könnte diese Auflistung jetzt ewig so weitermachen.
Aber darum geht es mir gar nicht. Und ich möchte auch nicht alle persönlichen Details meines Lebens und meiner Selbstentwicklung hier in aller Öffentlichkeit ausbreiten.
Sondern mir geht es darum, denen, die denken ich hätte permanent eine geile Zeit beim um die Welt jetten und am Strand rumhängen (das sogenannte „digitale Nomadenleben“), einmal zu sagen: es ist nicht immer so geil wie es aussieht und manchmal ist es einfach nur anstrengend! Trotzdem bereue ich nichts und hätte es auch nicht anders haben wollen. Ich bin dankbar für dieses anstrengende Jahr und alles was ich lernen durfte und wie ich daran wachsen durfte.
Aber nun genug des Vorgeplänkels…kommen wir zu den Fakten.

Reisen & Leben 2016

Ich habe 2016 in 9 verschiedenen Ländern gelebt.
Angefangen von Kurzaufenthalten von jeweils bis zu einer Woche in Singapur, Finnland und Dänemark (Kopenhagen) über einen Monat in Ungarn (Budapest), Schweden (Stockholm) und Spanien (Teneriffa, Gran Canaria) bis hin zu mehreren Wochen in Bali (Ubud, Seminyak, Canggu), Thailand (Koh Lanta, Bangkok, Phuket, Chiang Mai) und Deutschland (in der Heimat, Dresden, Berlin, Hamburg, Düsseldorf). Dabei bin ich oft von A nach B geflogen und war unglaublich viel unterwegs. Die längste Aufenthaltsdauer am Stück am gleichen Ort waren 7 Wochen. Und das waren die ersten 7 Wochen des Jahres auf Koh Lanta! Oh man, jetzt bin ich grad selbst drüber erschrocken 😀

Und Asche auf mein Haupt. Ich schäme ich in der Tat für meinen ökologischen Fußabdruck im Jahr 2016. Ich bin echt ziemlich viel geflogen :-/
Ein paar Mal bin ich Zug gefahren, zu erwähnen wäre hier eigentlich auch nur die Zugfahrt von Budapest über Wien zu meinen Eltern und einige wenige innerdeutsche Reisen.
Und dreimal bin ich mit der Fähre gefahren: von Phuket nach Koh Lanta, von Gran Canaria nach Teneriffa und zurück.
Aber geflogen…uff, wenn ich mich nicht verzählt habe, bin ich dieses Jahr 17 mal geflogen. Und als Flug zählt hierbei eine Reise von A nach B mit Aufenthalt am Ankunftsort für mindestens eine Nacht, d.h. ein Flug mit Zwischenstop zählt als ein Flug.

Das erste Mal 2016

Ich habe 2016 endlich zum ersten Mal in meinem Leben einen Sport gefunden, der mich begeistert und zu dem ich mich (meistens) nicht zwingen muss, sondern freiwillig und hochmotiviert hin eile: Crossfit! 🙂 Angefangen hab ich damit im Januar bei “Fit on Lanta”, weiter gemacht bei S2S Crossfit auf Bali, über Crossfit Chiang Mai, Black Sheep Crossfit in Berlin und Crossfit Brothers in Budapest bis hin zu Crossfit Luparo in meiner Heimatgegend.
Ich war zum ersten Mal auf der CUAsia Konferenz, eine der besten Konferenzen, die ich jemals besucht habe und jedem, der sich für Coworking interessiert nur wärmstens ans Herz legen kann!
Ich habe das erste Mal an einer Workation teilgenommen…sehr empfehlenswert (dazu gerne auch mal in diesen Artikel hier reinschauen).
Ich habe (zwar nicht ganz zum ersten Mal) verschiedene Coaches und Coaching-Formen ausprobiert und endlich erkannt, warum es sinnvoll und hilfreich ist, mit einem Coach zusammen zu arbeiten (nach meiner nicht ganz so dollen ersten Erfahrung mit einem Berufscoach im Jahr 2013). Ganz viel Erkenntnis und Einsichten…ich kann es jedem nur wärmstens empfehlen!
Ich war bei einem balinesischen Heiler und habe mich mal in einer Session heilen lassen…interessante Erfahrung, aber eine Session ist glaube ich echt zu wenig. Aber es war schon spannend bis gruselig, wie der Heiler tatsächlich die Punkte fand, die bekanntermaßen meine Problemstellen sind. Und das ganz ohne irgendwas mit mir zu sprechen!
Ich habe es erneut mit dem Surfen versucht und wieder festgestellt, dass es nicht meins ist und ich dazu noch dabei seekrank werde :-/
Ich habe zum ersten Mal eine äußerst intensive Vipassana Meditation gemacht (siehe Beitrag hierzu).
Ich habe zum ersten Mal eine echte finnische Sauna in Finnland besucht.
Ich habe mich auf Teneriffa wegen einer Blockierung im Rücken auf ein Akupunktur-Schmerzkissen gelegt (Aua!).
Ich habe mich in neue Geschäftsfelder vorgewagt (Online Handel mit Amazon FBA), als Freelance Consultant gearbeitet und mich als freiberuflicher Texter versucht…bis auf’s FBA sogar alles recht erfolgreich…mal schauen, wie ich damit nächstes Jahr weiter mache.
Und ich habe zum ersten Mal auch ein Scheitern einer meiner Ideen einsehen und akzeptieren müssen.

Menschen 2016

Wo soll ich hier anfangen und wo aufhören?!? Ich habe in diesem Jahr so viele unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Werten, Lebensentwürfen und Einstellungen kennen gelernt, dass ich immer noch ganz erstaunt bin über die Vielfalt und Buntheit der Menschheit. Und ich möchte keine dieser Begegnungen missen, auch wenn ich nicht mit jedem auf einer Wellenlänge war, von manchen enttäuscht oder verletzt wurde und manche mein Leben wieder schneller verlassen haben als mir lieb war.
Ich habe neue Freunde gefunden, gemerkt wie wichtig alte Freunde und eine stabile, intensive Beziehung zu diesen für mich ist. Und ich habe Abstand genommen von Menschen und Gruppen, mit und bei denen ich mich nicht (mehr) wohl oder zugehörig fühle.
Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die mich dieses Jahr begleitet haben und ein Teil meines Lebens waren. Seien es nur wenige Stunden gewesen oder auch schon viele Jahre. Danke, für alles was ihr mir dieses Jahr gegeben habt!

Jenny • 28. Dezember 2016


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Comments

  1. Frank 1. Januar 2017 - 12:36

    Ein sehr schöner und berührender Bericht.

    • Jenny 1. Januar 2017 - 15:59

      Danke 🙂

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