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Negativ, sarkastisch, hoffnungsvoll. Geschichten von mir, meinen Reisen und meinem Weg in die Selbstständigkeit

Budapest: Thermalbäder, Ruinen-Bars und Coworking

Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Besonders wie schnell dreieinhalb Wochen Budapest vergangen sind. Während ich diesen Beitrag schreibe sitze ich schon wieder im Zug zurück nach Deutschland für eine kurze dreitägige Stippvisite, unter anderem in Hamburg bei den Private Label Days am Freitag (Anyone else?!?). Naja, und dann geht’s am Sonntag auch schon weiter nach Stockholm.

Budapest…wo fang ich da am besten an?
Es gibt viel zu sagen und ich könnte vielleicht damit anfangen, dass Budapest eine sehr große Stadt mit ganz vielen Menschen und noch viel mehr Touristen ist (zumindest im August). Oder dass es die Stadt mit den meisten Obdachlosen und dem intensivsten Uringeruch (ja, menschlicher Urin!) ist, die mir je untergekommen ist. Aber das würde euch nur einen falschen Eindruck von einer eigentlich wunderschönen Stadt geben 😉

Budapest besteht aus zwei (eigentlich drei, aber ich halte es heute mal kurz) Stadtteilen: Buda und Pest. Auf der Pest-Seite ist das Stadtzentrum, hier passiert die Action und das ist auch die Seite, auf der ich gewohnt habe und mich die meiste Zeit aufgehalten habe. Die Buda-Seite hingegen ist deutlich hügeliger und ruhiger, hier befinden sich aber auch einige Sehenswürdigkeiten. Unter anderem das Schloss und der Gellert-Hügel mit der Freiheitsstatue.
In Pest selber habe ich mich meistens entweder im 5., 6. oder 7. Bezirk aufgehalten. Gewohnt habe ich in zusammen mit Nils im 7. Bezirk, ganz in der Nähe vom Oktogon Platz. Optimal von der Lage. Alles was man braucht, seien es Dönerbuden, der Supermarkt oder die Metro-Haltestelle, in direkter Umgebung und alles andere in Laufnähe. In, sagen wir mal, maximal 30 Minuten erreichbar. Außer Aktivitäten auf der Buda-Seite 😉 Wir hatten ein echt nettes Apartment, leider etwas dunkel, da alle Fenster nur zum Hinterhof gingen. Aber ich würde jedem, der mindestens einen Monat in Budapest bleiben will, die Seite apartmentsofbudapest.com empfehlen. Deutlich bessere Deals als bei Air BnB.
Wenn man sich sozusagen “digital nomadisierend” in einer Stadt aufhält und dort sozusagen eher lebt und nicht als Tourist unterwegs ist, ist es immer etwas schwierig eine wirklich spannende Geschichte zu erzählen. Deswegen gibt’s jetzt jede Menge langweilige Alltagsbeschreibungen…nur schonmal zur Vorwarnung, falls ihr einschlaft 😉
Einer der Gründe warum ich nach Budapest bin, ist dass ich wusste das gerade im August einige andere meiner Nomaden-Freunde in Budapest sind. Und genau so war es. Unabhängig davon, hab ich natürlich auch wieder schnell eine ganze Menge neue Leute kennen gelernt! Und wie das eben so ist, wenn man dann so seine “Clique” hat, man hängt halt miteinander ab und versucht das beste aus der Zeit zu machen 😉

1. Thermalbäder

Budapest ist bekannt für seine Thermalquellen und entsprechend seine Thermalbäder. Auch wenn sich das jetzt auf den ersten Blick nach Kur für alte Menschen anhört, dass täuscht! Ich selbst habe es leider nur geschafft, zwei Thermalbäder zu besuchen. Das Rudas-Bad, in welchem wir vor allem Freitag Abends zum Nachtbaden waren. Geöffnet von 22 Uhr bis 4 Uhr morgens. Zum entspannen. Mit Rooftop-Pool inklusive Blick über die Donau und das nächtliche Budapest. Wer Party-Baden will, dem sei eher das Gellert-Bad ans Herz gelegt. Ich selbst war dort aber gar nicht. Und tagsüber waren wir einmal im Szechenyi Bad, welches voll schön im Stadtwäldchen gelegen ist und eine herrliche Außenanalage hat.

2. Ruinen-Bars

Budapest ist berühmt-berüchtigt für seine Ruinen-Bars. Also Bars in den Innenhöfen von alten verfallenen Häusern. Angefangen bei Szimpla, der ältesten und bekanntesten Ruinen-Bar Budapests über’s Fogashaz bis hin zum Anker’t. Jede hat ihren eigenen Charme und ihr Alleinstellungsmerkmal. Auf jeden Fall kann man da mal gut und gerne einen Abend versacken oder auch so richtig feiern und tanzen gehen 😉 Wobei wir auch einen unglaublich guten Nachmittag und Abend auf dem A38 Schiff hatten. Das ist eine Bar auf einem Schiff, angelegt etwas weiter südlich am Buda-Ufer.

 

3. Coworking

So wie Budapest einer der Hotspots für digitale Nomaden in Europa ist, so vielfältig sind die Möglichkeiten zum Arbeiten und Coworken. Ich selbst habe nur zwei Coworking Spaces besucht, da mir die Tagespreise doch etwas zu teuer waren und sich ein Monatspass nicht gelohnt hätte. Nichtsdestotrotz kann ich sowohl das Kaptar als auch das Mosaik empfehlen. Das Kaptar liegt etwas zentraler und es war mehr los (einer der Gründe, warum zumindest ich in einen Coworking Space zum arbeiten gehe). Im Mosaik war nicht soviel los, zumindest nicht im Bereich für Tagesgäste. Aber der Space selbst ist trotzdem sehr nett und man muss auch dazu sagen, dass es das Mosaic erst seit einigen Monaten gibt. Alternativ bietet sich zum arbeiten das Cafe Madal oder, mein persönlicher Favorit, das Coffice an. Beides recht zentral in der Stadtmitte gelegen. Und naja, so waren wir jeden Tag an dem ein oder anderen Ort arbeiten, häufig gemeinsam, manchmal auch allein. Und entsprechend war ich auch ziemlich produktiv während den letzten drei Wochen.

Was gibt’s noch zu sagen…ach ja, Escape Rooms!!! Ganz großes Thema in Budapest. Ich kann gar nicht zählen, wie viele davon es gibt. Ein Escape Room ist ein Spiel, bei dem man mindestens zu zweit oder in einer größeren Gruppe für eine Stunde in einen Raum eingesperrt wird und dort Rätsel lösen muss. Das Ergebnis der Rätsel ist dann in der Regel ein Code, der den Raum öffnet und einen sozusagen “entkommen” lässt. Natürlich am besten in unter einer Stunde. Die Räume haben unterschiedliche Themen. Ich habe es leider nur geschafft einen zu machen und zwar den Amazonas Raum von trap.hu.

Ach genau…crossfit! Wie die meisten großen Städte gibt es auch in Budapest mehre crossfit Boxen. Ich selbst bin zum trainieren zu Crossfit Brothers gegangen, da deren Box am nächsten zu unserem Apartment lag. Und ich kann es jedem nur wärmstens empfehlen. Tolle Box mit guten Trainern und netten Mitgliedern…es war tough, aber ich hab jedes WOD genossen 🙂

Mensch, jetzt fällt mir hier noch eins nach dem anderen ein…Transport ist auch noch so ein Thema. Ich sagte ja bereits schon, dass zumindest im Stadtkern auf Pest-Seite alles laufbar ist. Unabhängig davon gibt es aber auch ein recht gutes Bus, Strassenbahn und Metro-Netz. Ich bin aber nur einmal Tram und Bus gefahren. Deswegen kann ich dazu nicht ganz soviel sagen. Aber was ich dafür kann, ist euch MOL Bubi zu empfehlen! Eine Art Fahrrad-Sharing. Man kauft sich ein Ticket, die jeweils für verschiedene Zeiträume gelten. Dann kann man an jeder Station ein Fahrrad über die Telefonnummer und einen Code oder die App (was ich natürlich gemacht habe 😉 ) ausleihen und bei der nächsten Station wieder abstellen. Solang man unter 30 Minuten bleibt ist das ganze dann auch in dem Ticketpreis enthalten. Und das ist echt günstig. Ich hab für eine Woche jeweils 6 Euro gezahlt und war aber halt voll mobil und flexibel. Sehr gutes System!

So…und was bleibt als Fazit? Budapest ist einfach eine schöne Stadt. Malerisch an der Donau gelegen, Unmengen an alten, imposanten, architektonisch wertvollen Gebäuden, Nachtleben, Entspannung, günstiges Essen und Getränke, einen wunderschönen Stadtpark…ja, es gibt sogar eine (oder mehrere?) Rooftop-Bars. Aber ich bin jetzt nicht so geflashed, wie ich es in meinem Leben von anderen Orten war. Es dauert einfach eine Weile, bis man den “Vibe” der Stadt spüren und so richtig eintauchen kann. Dafür war ich jetzt einfach zu kurz dort…aber den ersten Hauch davon, konnte ich in den letzten Tag durchaus schon spüren. Ja, vielleicht sollte man nochmal für ein zwei, drei Monate zurück kommen um ein besseres Bild zu bekommen…

Jenny • 1. September 2016


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