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Negativ, sarkastisch, hoffnungsvoll. Geschichten von mir, meinen Reisen und meinem Weg in die Selbstständigkeit

Sevilla – endgültig in Andalusien verliebt

Sevilla. Hauptstadt Andalusiens und nach Malaga und Tarifa die dritte Stadt in dieser Region, die mich total begeistert. Ja, ich gebe hiermit offiziell zu: ich habe mich in Andalusien verliebt. Und ganz genau so, wie das mit dem Verliebtsein immer ist, man kann gar nicht so genau in Worte fassen und beschreiben, woran es letztlich liegt. Und deswegen kann ich jedem nur empfehlen, selbst mal hierher zu kommen und es zu spüren (ja, ich weiß, hört sich mega cheesy an…aber anders kann ich’s grad nicht ausdrücken).
Aber zurück zu Sevilla selbst. Sevilla ist einfach schön. Tolle Architektur, enge Gassen und breite Strassen, Weltkulturerbestätten und Flamenco, gutes Essen und Spaziergänge am Fluss.
Ich bin am Mittwoch, den 16. September 2015, mit dem Bus von Tarifa nach Sevilla gefahren. Die Fahrt dauert gut 3 Stunden und kostet 20,05€. In Sevilla bin ich am Busbahnhof Prado San Sebastien angekommen. Das war leider nicht so optimal, da es von hier deutlich weiter zu unserem AirBnB Appartement war, als von dem anderen großen Busbahnhof in Sevilla (aber von hier gibt es leider keine Tarifa-Verbindung). Nachdem ich keine Lust hatte mit meinem Rucksack auf dem Rücken 3 Kilometer durch die Stadt zu laufen, habe ich es nach einer Viertelstunde und mit der Hilfe von Google dann doch auch geschafft mich im innerstädtischen Nahverkehr zurecht zu finden und den Bus Richtung Alameda de Hercules (wo unser Appartement lag) zu nehmen.
Die erste positive Überraschung war das supersüße AirBnB Appartement (sieht in echt viel besser aus als auf den Fotos)…wer immer mal nach Sevilla wollte und eine Unterkunft sucht, ich kann dieses hier nur wärmstens empfehlen. Supernett gemacht, mitten im Haus der Familie, sehr zum wohlfühlen 🙂
Was meine Ankunft hingegen etwas getrübt hat, war der einsetzende Regen, der auch den ganzen Abend angehalten hat, so dass Theresa und ich mehr oder weniger auf der Suche nach Essen nur von einer Bar in die nächste gehüpft sind, dem Weißwein zugesprochen haben und fast schon verzweifelt auf der Suche nach Sushi waren (ja, nach all den Tapas in letzter Zeit, muss es mal wieder Sushi sein). Dank TripAdvisor und Google, haben wir dann sogar noch eine echt coole Location ausfindig gemacht und zwar eine Art FoodMarket, genannt Mercado de Feria. Leider hab ich vergessen Fotos davon zu machen (ups)…und irgendwie waren auch nur zwei Läden geöffnet, darunter aber, zum Glück (!), der, der Sushi anbietet. Und das Beste an dem Mercado ist, dass man für 3,50€ ein Tapas+Getränk bekommt. Das heißt wir haben dem Weißwein weiterhin zugesprochen und uns neben ein paar Sushi Stückchen auch noch ein paar Tapas gegönnt. War auch alles sehr lecker!
Am nächsten Morgen ging es dann, nach einem Frühstück in der Bar Gigante (Toast mit Schinken…schwierig was anderes zu finden, offensichtlich ist die Frühstückskultur in Sevilla etwas anders 😉 ) mit entspannter Atmosphäre direkt am Alameda de Hercules, los mit dem klassischen Sightseeing-Programm für mich.

Impressionen von Sevilla entlang des Guadalquivir

Impressionen von Sevilla entlang des Guadalquivir

Ich bin erstmal eine ganze Weile am Fluss Gualquivir entlang Richtung Zentrum spaziert um mich dann angefangen bei der Stierkampfarena bis hin zur Kathedrale Santa Maria de la Sede ins Touristen-Getümmel zu stürzen. Anders kann man es leider nicht beschreiben und nach zwei Stunden hatte ich von all den Menschen und Pferdekutschen und überteuerten Restaurants auch die Schnauze voll. Auch wenn das der Schönheit der Kathedrale und der Giralda keinen Abbruch getan hat. Leider habe ich mir all diese Stätten dann auch nur von außen angeschaut, da ich momentan echt zu geizig bin, ein Haufen Geld für die Besichtigung von (alten) Steinen anzuschauen. Der Eintritt in die Stierkampfarena kostet 7€, in die Alcazar 9,50€ und in die Kathedrale 9€…und zumindest bei den beiden letztgenannten hätte man sich auch erstmal ewig anstellen müssen. Weltkulturerbe hin oder her (ja ich weiß…Banause!)

Impressionen der Hauptsehenswürdigkeiten von Sevilla

Impressionen der Hauptsehenswürdigkeiten von Sevilla

Aber den Torre del Oro habe ich dann für 3€ noch mitgenommen und nachdem ich die 91 Stufen die noch oben führen erklommen hatte, habe ich doch noch einen schönen Blick auf Sevilla gehabt.

Impressionen vom Torre del Oro

Impressionen vom Torre del Oro

Was ich dafür aber gemacht habe, und zwar zum ersten Mal in meinem Leben (!), den Hop-On-Hop-Off Touristenbus genommen. Und ich muß sagen, dass hat sich echt gelohnt. Für 18€ bekommt man ein 48-Stunden gültiges Ticket mit dem man an den jeweiligen Haltestellen ein- und aussteigen kann. An 3 Stellen gibt es dann sogar zu bestimmten Uhrzeiten eine geführte Tour und noch dazu bekommt man mit dem Ticket in einigen Kirchen, Museen und sonstigen Sehenswürdigkeiten kostenlosen oder günstigeren Eintritt. Beim nächsten Mal würde ich das sogar als erstes machen, da man echt einen guten Überblick über die Stadt bekommt und noch dazu durch den im Preis enthaltenen Audi-Guide auch viel über die Stadt lernt.

Impressionen von der Hop-On-Hop-Off Bustour und Spaziergängen durch Sevilla

Impressionen von der Hop-On-Hop-Off Bustour und Spaziergängen durch Sevilla

Nach der fast völligen Erschöpfung während der 1 1/4 stündigen Bustour (ja, auch oben auf dem Deck in der Sonne chillen kann anstrengend sein 😉 ) haben Theresa und ich uns erstmal einen sehr leckeren (wenn auch nicht so günstigen) Snack im Arte y Sabor gegönnt und dann Siesta gehalten um am Abend fit zu sein.
Abends sind wir dann auf Empfehlung eines Locals erstmal ins Los Coloniales, eine kleine, urige und vermutlich tatsächlich sehr typische Tapas-Bar. Die lag so abseits von allen anderen Bars, dass man sie ohne konkrete Empfehlung auch gar nicht finden würde. Entsprechend lecker war auch das Essen. Im Anschluß sind wir dann, ebenfalls auf Empfehlung des Locals, in ein…mh…wie nenne ich das am besten…Bar-Hallen-Etwas, in welchem man kostenlos in den Genuß einer Flamenco Show kommen kann. Sevilla ist die Geburtstätte des Flamenco und obowhl man bei Flamenco wohl meistens Frauen in roten oder bunten Flamenco-Kleidern im Kopf hat, ist der Flamenco an sich etwas eher traurig-deprimierendes. Unsere Tänzerin auf jeden Fall hatte weder ein typisches Flamenco-Kleid an, noch war dieses bunt sondern schwarz. Auch ihr Gesichtsausdruck war eher schmerzverzerrt bis beleidigt. Und genau das wiederum gibt mir das Gefühl, hier tatsächlich den richtig originalen Flamenco gesehen zu haben. Die spanischen Gäste auf jeden Fall waren begeistert und es gab sogar Standing Ovations. Ich persönlich kann leider mit solch folkloristischen Dingen und vor allem dem Ausdruck von Emotionen durch Tanz wenig anfangen (ja, deswegen mag ich z.B. auch kein Ballett oder fand auch den typisch balinesischen Tanz Legong nicht ansprechend). Aber wer einmal Flamenco erleben möchte, dem lege ich das La Carboneria echt ans Herz.

Am nächsten Morgen wollten wir uns ein ausgiebiges Geburtstagsfrühstück gönnen…so mit Eiern und Obst und Müsli…aber wie schon gesagt das zumindest ist eine Sache die in Sevilla schwierig ist 😉 Nachdem wir nochmal ein Stück mit dem Hop-On-Hop-Off Bus gefahren sind, hat mich Theresa noch auf einen Spaziergang zum Busbhanhof begleitet und für mich hieß es auch schon wieder „Auf Wiedersehen Sevilla!”. Hätte ich nicht abends meinen Geburtstag in Tarifa feiern wollen, wäre ich sicher auch noch ein oder zwei Tage länger geblieben. Tolle Stadt echt. Mit einem ganz eigenen, sehr angenehmen Flair.

Jenny • 20. September 2015


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